Und ewig grüsst das Murmeltier...

Veröffentlicht am 3. August 2025 um 19:06

Wer mich als Hypnotiseurin kennt, weiß, wie ich arbeite – und hat es vielleicht auch selbst genau so bei mir in einem DHI Hypnose-Seminar gelernt. Man könnte also annehmen, dass so und nur so (wie es nach Hypnospathie beim DHI gelehrt wird) in jeder Hypnosepraxis gearbeitet wird. Tja - Schön wär’s.

Denn immer wieder kommen neue Klienten in meine Praxis, die mir erzählen, dass sie Hypnose schon kennen, bei einem „Kollegen“ waren – und der hat Dinge gesagt wie:

  • Der Klient sei nicht gut hypnotisierbar, deshalb könne das Problem nicht gelöst werden.

  • Der Wunsch des Klienten sei Quatsch und das Problem liege ganz woanders bzw. müsse ganz anders gelöst werden.

  • Der Klient müsse ihm unbedingt vertrauen, sonst wird das alles nichts.

Oder

  • Vor Beginn der Zusammenarbeit wurden sogenannte Hypnosetests durchgeführt, um herauszufinden, ob der Klient überhaupt hypnotisierbar ist: zum Bsp. Armlevitation oder -katalepsie (der Arm des Klienten hebt sich wie von selbst / der Arm wird steif und kann vom Klienten nicht mehr bewegt werden)

Diese Klienten berichten mir meist auch, dass sie sich nicht wirklich wohlgefühlt haben und das Problem, das sie lösen wollten, immer noch ganz oder teilweise da ist und dass sie jetzt bei mir sind, weil sie allen Mut zusammengenommen haben, es doch noch einmal zu probieren – weil sie gehört oder gelesen haben, dass Hypnose auch anders geht und dass das bei mir so sein soll. Deshalb haben sie den Schritt in meine kostenlose Beratung gewagt.

Leider sind solche Erfahrungen keine Seltenheit. Und nur wenige Menschen mit solchen Erlebnissen „wagen“ sich erneut in eine Hypnosepraxis.

Aber warum gibt immer noch so viele Hypnotiseure, die immer noch mit solch veralteten und über griffigen Methoden arbeiten, deren Grundlage Unterwerfung und Macht sind?

Viele dieser Hypnotiseure hängen in eigenen Verhaltensmustern fest, durch die sie glauben,  Kontrolle behalten zu können. Manche wurden in einer Zeit ausgebildet, in der Hypnose als Machtinstrument galt und haben nie gelernt, dass es anders viel besser geht. Andere wiederum fürchten, ohne diese „Macht“ nicht erfolgreich zu sein oder Kunden zu verlieren, also wieder ein eigenes Verhaltensmuster, welches am professionellen und seriösen Arbeiten hindert.

Derartige Konstellationen schaden nicht nur Klienten, sondern auch dem Ruf der gesamten Hypnosebranche. Eine Hypnosepraxis sollte keine Bühne für Machtspiele, sondern ein Raum für Vertrauen, Respekt und echte Zusammenarbeit sein. Nur so kann gute und dauerhafte Veränderung passieren.

In einer Zeit, in der sich die Superhelden auf Social Media und Co. mit spektakulären Hypnosevorführungen, zu übertrumpfen versuchen, wird es immer schwerer Menschen zu erreichen und darüber aufzuklären, dass diese veralteten Methoden so gar nichts in einer seriösen Hypnosepraxis oder gar Hypnoseausbildung zu suchen haben. Denn die humanistische klientenzentrierte Hypnose würde der breiten Masse der Zuschauer totlangweilig erscheinen, wenn wir bei diesem unseriösen Zurschaustellen mitmachen würden.

Tun wir aber nicht und das aus gutem Grund! Weder Hypnosemethoden, die man als Laie in öffentlichen Videos anschauen und versuchen könnten nachzumachen, noch die meist sehr privaten und emotionalen Inhalte einer Hypnosesitzung gehören in die Öffentlichkeit.

Da geht es auch schon los mit der Seriosität, deren Mangel man dann, wenn man auf solche Poser reingefallen ist und deren Praxis aufgesucht hat oft in solchen Unarten, wie diesen schon eingangs erwähnten erleben muss:


 - „Der Klient sei nicht gut hypnotisierbar, deshalb könne das Problem nicht gelöst werden“

Diese Aussage ist schlichtweg falsch. Die Idee, dass jemand „nicht hypnotisierbar“ sei, stammt aus veralteten Konzepten, die sich an Showhypnose oder starren Tests orientieren. In Wirklichkeit ist jeder Mensch in der Lage, in den Zustand der Trance zu gehen und Zugang zu seinen inneren Ressourcen zu finden – wenn der Hypnotiseur weiß, wie er diesen Prozess einfühlsam begleitet.

- Wenn ein Hypnotiseur sagt, der Wunsch des Klienten sei Quatsch und das Problem liege ganz woanders bzw. müsse ganz anders gelöst werden

wird hier das Vertrauen des Klienten missbraucht. In der Hypnospathie steht der Klient mit seinen Wünschen und Zielen im Mittelpunkt. Es geht nicht darum, den Klienten zu belehren oder zu entmündigen, sondern gemeinsam herauszufinden, was für ihn wirklich wichtig ist. Wenn ein Hypnotiseur die Anliegen des Klienten abwertet oder umdefiniert, zerstört das die Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.

- Die Behauptung „Der Klient müsse ihm unbedingt vertrauen, sonst wird das alles nichts“

klingt auf den ersten Blick logisch – doch in der Praxis ist sie problematisch. Natürlich ist Vertrauen wichtig, aber es entsteht nicht durch Forderungen oder Machtansprüche, sondern durch ehrliche, respektvolle Begegnung. Wenn der Hypnotiseur den Klienten zwingt, ihm blind zu vertrauen, erzeugt das Druck und Abhängigkeit – genau das Gegenteil von dem, was Hypnose bewirken soll.

- Die sogenannten Hypnosetests wie Armlevitation oder Katalepsie vor Beginn der Zusammenarbeit

sind überholte Methoden, die wenig Aussagekraft haben. Sie messen nicht, ob jemand „hypnotisierbar / trancefähig“ ist, sondern nur, ob er auf bestimmte direktive Suggestionen reagiert und das auch nur unter bestimmten Bedingungen. Diese Tests sind eher Showelemente, die den Klienten verunsichern können und nichts über Trancefähigkeit aussagen.

So! Endlich mal wieder darüber geredet in der Öffentlichkeit und hoffentlich den einen oder anderen vor derartigen Erlebnissen bewahrt.

Umfassende Infos, woran du seriöse Hypnotiseure erkennen kannst, findest du hier:  https://hypnospathie.de/

Oder bei mir :-)


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